Lightroom Console im Test
Eigentlich hatte ich nicht die Absicht einen Blogeintrag darüber zu schreiben, aber da viele Kollegen und Interessierte mich gefragt haben: Bringt das was? Wie ist die Bedienung? Lohnt es sich? Bist du damit schneller? Was kann das Ding? Daher wollte ich es mir nicht nehmen lassen meinen ersten Eindruck vom Loupedeck festzuhalten. Für die, die bei dem Namen nur Bahnhof verstehen: Loupedeck ist eine Console für die Bearbeitung von Fotos in Lightroom und ersetzt traditionelle Werkzeuge wie Maus und Tastatur fast komplett. Sie soll die Bearbeitung vereinfachen und beschleunigen, damit man sich mehr auf die Fotos an sich konzentrieren kann.
Zuerst ist mir die schlichte Verpackung aufgefallen, die an das Unboxing von Apple Produkten erinnert. Die Erwartungen sind mit dem sehr ansprechenden Design natürlich nochmal gestiegen. Bevor die Console benutzt werden kann muss eine Software installiert werden. Das ging allerdings so schnell, dass es kaum der Rede wert wäre. Auf der Loupedeck Website war die Starthilfe schnell gefunden. Nach wenigen Sekunden der Installation erschien das Fenster zur Konfiguration der Tasten, Regler und Knöpfe. Alles war sofort einsatzbereit, das Menu für die benutzerdefinierten Einstellungen leicht verständlich und auch hier war die Aufmachung sehr angenehm. Als nächstes positionierte ich meine häufig genutzten Presets auf die Knöpfe. Ein Regler zum Verstellen der Intensität eines Presets sowie weitere freie Belegungen wären sicher auch praktisch, dachte ich mir.
Beim ersten Bedienen ist mir sofort aufgefallen: Einige Tasten lassen sich etwas wacklig, schwerfällig bedienen und reagieren erst nach einem festen Drücken. Die Qualität der Verarbeitung war hier nur mäßig. Wenn man die leichten und präzisen Anschläge der Apple Tastatur gewöhnt ist, heißt das erstmal Umstellung. Mit den runden Reglern, mit denen man die Tonwertkorrektur vornehmen kann (Belichtung bis Sättigung), bin ich ausnahmslos zufrieden und es ist erstaunlich wie ein paar Knöpfe die Kreativität anregen können. Man testet viel mehr die Grenzen aus, da eine Justierung viel einfacher ist, als ständig mit der Maus umher zu scrollen, um die jeweiligen Parameter zu finden. Spätestens zum Beschneiden der Bilder ist jedoch wieder die Maus erforderlich. Ein Drehen / Begradigen der Fotos ist mit dem großen Rädchen möglich, jedoch kein individuelles Zuschneiden. Zumindest nach meinem aktuellen Kenntnisstand. Auch für die Synchronisation der Einstellungen für mehrere Bilder nutzte ich dann wieder die normale Tastatur. Ich muss sagen, ohne mir irgendein Wissen über die Funktionalität dieser Console angeeignet zu haben, kam ich sehr schnell zurecht. Lediglich die schwerer zu bedienenden Tasten lassen zwischendurch den Wunsch aufkommen, das Ding aufzuschrauben und hochwertigere Bedienelemente zu installieren :-). Ob wir Freunde werden und dieses Gerät festes Bestandteil meines Workflows wird kann ich zur Zeit noch nicht sagen. Aber gerade in der Hochzeitsfotografie, in der man meist eine Reportage von 400-500 Bildern bearbeitet kann ich mir vorstellen, dass eine Zeitersparnis vorhanden ist. Man muss sich, wie bei fast allen neuen Sachen, jedoch erstmal drauf einstellen. Anbei noch ein paar Bilder von dem guten Stück, welches in der Indiegogo-Kampagne für 369€ erhältlich war. Derzeit ist es im Onlinehandel wie Amazon noch nicht verfügbar. Im offiziellen Loupedeck-Shop kann man es jedoch vorbestellen.